Darüber, wer ich eigentlich bin…

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Blogbeitrag #1

Hallo, mein Name ist Sarina. Schon als Kind habe ich meine Zeit am liebsten mit kreativen Tätigkeiten wie malen und basteln verbracht. Aber auch das Wohl anderer Menschen lag mir schon immer am Herzen. Es war daher für niemandem in meinem Umfeld eine Überraschung, als ich mich nach meinem Freiwilligen Sozialen Jahr im Altenheim für ein Kunsttherapiestudium entschied. Nachdem ich zu Beginn des Studiums von den Ursachen und Ausprägungen verschiedener Krankheitsbilder fasziniert war, entdeckte ich gegen Mitte meines Studiums den Coachingbereich für mich. Kurz vor Ende meines Studiums erhielt ich dann -nach über drei Jahren Ungewissheit- die Diagnose Lipödem. Ein Jahr später, im Sommer 2020, hatte ich zum ersten Mal den Gedanken, meine Berufung mit meiner persönlichen Geschichte zu verbinden und mich mit kunsttherapeutischem Coaching für Lipödempatient*innen selbstständig zu machen. Wieder ein Jahr ist seitdem vergangen. Ein Jahr, indem ich viermal operiert wurde, darunter drei Liposuktionen und eine wegen Endometriose. Ein Jahr, indem ich viel Kraft für mich gebraucht habe. Jetzt, im Sommer 2021, bin ich bereit, meine Kraft an andere weiterzugeben. Ich möchte ohne Umwege meiner Leidenschaft nachgehen und mein Wissen weiter geben. Anderen Menschen zu helfen, einen guten Umgang mit ihrer Krankheit Lipödem zu finden, liegt mir dabei ganz besonders am Herzen.

Es fällt mir sehr schwer diesem Beitrag zu schreiben und ehrlich gesagt fange jetzt schon das dritte Mal von vorne an. So ein erster Beitrag ist aber auch einfach etwas Besonderes und ich möchte nichts vergessen. Es ist mir sehr wichtig, dass sich das Ergebnis nachher richtig anfühlt und dass dieser Beitrag am Ende das aussagt, was ich aussagen möchte. Momentan scheint das eine unlösbare Aufgabe zu sein, zumal ich eben noch gar nicht genau weiß, was ich aussagen möchte. Wie beschreibt man denn überhaupt das bisherige Leben eines Menschen in einem Blogbeitrag? Wie schafft man es, das Wesen einer Person in so wenigen Worten zu skizzieren? Ich stehe an einem wichtigen Punkt in meinem Leben und zugleich an der Startlinie zu einem neuen Lebensabschnitt. Ich habe mir viel vorgenommen und meine Visionen sind groß. Aber wie man so schön sagt, jeder hat mal klein angefangen. Oder noch besser: aller Anfang ist schwer. Genau das trifft gerade sehr gut zu. Ich hätte nie gedacht, dass ich mal einen Blog starten werde. Und nun sitze ich hier, vor meinem Laptop und verfasse meinen ersten Beitrag. Ich hätte nie gedacht, dass ich mal einen Blog starten werde, weil mir schreiben eigentlich gar keinen Spaß macht. Doch man soll seine Komfortzone von Zeit zu Zeit verlassen habe ich gehört. Außerdem denke ich, dass ich nicht ganz so schlecht darin bin, auch wenn meine Deutschlehrerin in der Oberstufe anderer Meinung war. Ich möchte einen Blog starten, weil ich viel zu sagen habe, weil ich sehr viel in meinem Kopf habe, dass seinen Weg nach draußen sucht und weil ich hoffe, dass ich mit meinen Beiträgen anderen Menschen helfen kann. Ich möchte von meinen eigenen Erfahrungen berichten und Wissen in die Welt tragen, um es so vielen Menschen wie möglich zugänglich zu machen. Ich möchte auf meiner Seite einen Informationspool rund um die Themen Kunsttherapie und Lipödem aufbauen, der hoffentlich in der Zukunft eine übersichtliche Anlaufstelle sein kann. Erwarte von mir allerdings bitte nicht wöchentliche Veröffentlichungen, denn die wird es nicht geben. Ich möchte schreiben, wenn es mich in den Fingern kitzelt – und das wird wahrscheinlich nicht regelmäßig der Fall sein. So komplett uneigennützig ist dieser Blog aber auch nicht. Wie du weißt, habe ich mir zum Ziel gesetzt, Kunsttherapie für Lipödempatient*innen anzubieten. Ich starte diesen Blog also unter anderem auch, um dir mit meinen Beiträgen zu zeigen wer ich bin. Ich möchte, dass du mich ein Stück weit kennenlernen, einschätzen und dir ein (hoffentlich) positives Bild von mir aufbauen kannst. Das soll dir wiederum die Entscheidung leichter machen gegebenenfalls mit mir Kontakt aufzunehmen, wenn du dir eine Zusammenarbeit mit mir vorstellen kannst. Aber jetzt nochmal ganz von vorne:

Für meine Eltern war schon früh klar, dass mein Beruf später etwas mit Kunst zu tun haben wird, denn als kleiner „Stubenhocker“ habe ich mich schon seit ich denken kann gerne künstlerisch ausgetobt und ganz viel gebastelt und gemalt. Von meiner Familie wurde ich dabei immer unterstützt, wofür ich ihnen sehr dankbar bin. Was gibt es sonst noch über mich zu sagen? Ich liebe Struktur, Ordnung und Planung -das habe ich bestimmt von meinem Vater- und ebenso spontane Ideen. Außerdem war ich schon als Kind sehr willensstark und konnte für mich und meine Überzeugungen eintreten. Gleichzeitig war ich schon immer sehr sensibel. Frühere Freunde von mir  würden mich allerdings wahrscheinlich alle eher als taff und stark beschreiben. Nur wenige wissen, wie sensibel ich bin und wie viele Gedanken ich mir über mein eigenes Verhalten und dessen Auswirkungen auf die Gefühle anderer mache. Ich habe lieber nur wenige richtige Freunde, als viele oberflächliche Bekanntschaften. Für mich ist es wichtig zu wissen, dass meine Freunde immer für mich da sein werden und dass ich bei ihnen sein kann, wer ich bin. Gleichzeitig würde ich alles tun, dass es ihnen gut geht. Du merkst, eine intensive und enge Verbindung zu meiner Familie und meinen Freunden ist mir sehr wichtig. Dabei ist für mich auch kein ausschlaggebendes Kriterium, wie oft wir Kontakt haben, denn wenn wir uns sehen, fühlt es sich immer so an, als wäre keine Zeit vergangen. Zwei dieser tollen Menschen habe ich während meinem Studium kennengelernt. Auch, wenn meinen Eltern und meiner Oma schon früh klar war, dass die Kunst mal eine Rolle in meinem Beruf spielen wird, wusste ich nach meinem Abi nicht so recht, was ich damit anfangen soll. Ich habe mich daher kurz vor knapp erstmal für ein Freiwilliges Soziales Jahr in einem Altenheim in der Nähe entschieden. Rückblickend eine sehr gute Entscheidung, auch wenn diese Zeit mental und körperlich sehr anstrengend für mich war, denn in dieser Zeit habe ich eines Tages -ich weiß wirklich nicht mehr wie und wo- von Kunsttherapie erfahren. Einem Studiengang, der sowohl den sozialen Aspekt, als auch den künstlerischen gleichermaßen abdeckt.

Heute bin ich Kunsttherapeutin, denn mein vierjähriges Studium an der HfWU in Nürtingen (ehemals Hochschule für Kunsttherapie Nürtingen) habe ich Ende 2019 abgeschlossen. Diese vier Jahre waren die wohl intensivsten Jahre in meinem bisherigen Leben. Falls du jetzt noch nie was von Kunsttherapie gehört hast, dann schau doch als nächstes gerne in diesem Blogbeitrag vorbei. Dort erkläre ich dir alle wichtigen Details, über die Herkunft der Kunsttherapie bis hin zu ihren Potentialen. Nach meinem Studium Ende 2019 wollten wir dann erst einmal los und die Welt bereisen. Ein Jahr hatte ich mir mit meinem Freund dafür Zeit genommen. Du kannst dir wahrscheinlich schon vorstellen was jetzt kommt. Richtig, es kam natürlich anders als wir es erwartet haben -ehrlich gesagt anders als es die ganze Welt erwartet hat- denn Anfang 2020 begann sich durch die weltweite Pandemie unser aller Leben zu verändern. Wir waren gerade einmal 3 Monate unterwegs -wir hatten bisher Cuba, Kolumbien, Ecuador und teilweise Peru bereist- als wir in Lima in Quarantäne mussten. Ich mach es kurz und knapp: uns ging es sehr gut –nicht wie es anderen in Südamerika zu gehen schien, wenn man in die Nachrichten blickte- und nach zwei Wochen konnten wir mit der britischen Botschaft zurück nach London und dann nach Deutschland fliegen. Allerdings standen wir dort erstmal vor dem nichts. Wir hatten unsere Wohnung eigentlich noch bis Ende Oktober zwischenvermietet -konnten aber zum Glück bei unserer Familie unterkommen- und hatten keinen Job. Nach ein paar Wochen, in denen wir erstmal das Erlebte verarbeitet haben und uns wieder in Deutschland eingelebt hatten, kam mir ganz klein im Hinterkopf eine Idee. Sie war noch nicht richtig durchdacht und schon gar nicht ausgereift, aber sie fühlte sich zu 100% richtig an. Bereits während meinem Studium wurde mir klar, dass ich nicht in einer psychischen oder pädagogischen Institution arbeiten möchte, sondern Coaching das Richtige für mich ist. Es ermöglicht mir, selbstständig tätig zu sein und meine Angebote dadurch genau nach meinen Vorstellungen und dem tatsächlichen Bedarf meiner Klient*innen zu gestalten. Mein Thema ergab sich allerdings erst, als ich kurz davor war mein Studium abzuschließen.

Und nun beginnt meine zweite Geschichte. Sie begann allerdings schon um einiges früher. Irgendwann im Jahr 2016 würde ich jetzt mal sagen, aber so ganz genau kann ich es nicht sagen. Die Rede ist von meiner Lipödemgeschichte. Wie alles begann, wann ich die ersten Symptome hatte -oder zumindest die ersten die ich bewusst wahrgenommen habe- wann ich meine Diagnose bekam, welche Gefühle ich hatte und wieso ich mich am Ende für mehrere Operationen entschieden habe. Das alles möchte ich in meinen nächsten Beiträgen behandeln. Wir sehen uns also hoffentlich bald wieder.

Bis dahin! Alles Liebe und pass auf dich auf!

Deine Sarina

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