Du hast Unsicherheiten in Bezug auf deinen Körper? Ich denke wir alle kennen das. Vor allem mit der Diagnose Lipödem ist die eigene Beziehung zum Körper oft negativ geprägt. Nicht zuletzt durch häufige negative Erfahrungen mit dem sozialen Umfeld oder zahlreiche gescheiterte Versuche abzunehmen.
Hast du schonmal bewusst darauf geachtet, wie du über dich selbst und deinen Körper sprichst? Oft reden wir uns ganz unbewusst negative Dinge über uns selbst ein und merken nicht, wie sie dadurch schleichend zu unserer eigenen inneren Überzeugung werden. Die gute Nachricht ist: genauso wie du in dir selbst negative Überzeugungen verankern kannst, so kannst du das auch mit positiven Überzeugungen tun. Und diese Überzeugungen nennt man positive Affirmationen.
Was das ist, wie du die richtigen Affirmationen für dich findest und wie du sie im Alltag nutzen kannst erzähle ich dir in diesem Blogartikel.
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Inhalt
Was sind Affirmationen und was bringen Affirmationen?
Affirmationen sind positive Aussagen über dich selbst, welche du dir immer wieder entweder in Gedanken oder laut vor dem Spiegel vorsagst. Damit möchten wir den meist negativen Glaubenssätzen von uns entgegenwirken und in eine positive Richtung lenken (Glaubenssätze = Annahmen und Überzeugungen, die wir über uns selbst, unsere Mitmenschen und die Welt haben). Wenn du deine positiven Affirmationen regelmäßig wiederholst, kannst du so Stück für Stück deine negativen Denkmuster durchbrechen und eine positive Grundhaltung gegenüber dir selbst und deinem Körper erreichen. Dadurch stärkst du wiederum dein Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl.
Das, was du über dich selbst denkst, beeinflusst dein Denken und Handeln ebenso wie deinen Umgang mit dir selbst und deinem Umfeld. Deine Gedanken haben also eine starke Kraft und Auswirkung auf deinen Alltag. Warum solltest du dir das nicht zu nutzen machen und dein Selbstwertgefühl positiv beeinflussen? Du hast nichts zu verlieren. Viel zu oft denken wir ohnehin ganz automatisch negativ von uns. Halte am besten mal kurz inne und überlege dir ganz spontan, was du über dich selbst und deinen Körper denkst.
Und? Wie viele positive Dinge sind dir eingefallen? Und wie viele Negative? Ich kenne es von mir selbst. Die negativen Dinge fallen uns meist viel einfacher und über die positiven müssen wir viel zu lange nachdenken. Ist das nicht super schade? Genau dem wollen wir mit positiven Affirmationen entgegenwirken.
Wie kann ich Affirmationen im Alltag nutzen?
Einmal aufgeschrieben und dann in einer Schublade verstaut, bringen dir deine positiven Affirmationen aber leider recht wenig. Ich habe daher drei Ideen für dich, wie du deine positiven Affirmationen in deinem Alltag für dich nutzen und nicht mehr aus den Augen verlieren kannst.
- Etabliere eine feste Routine
Menschen sind Gewohnheitstiere. Damit erzähle ich dir mit Sicherheit jetzt nichts Neues. Aber genau deswegen ist es hilfreich, neue Dinge durch feste Routinen in deinen Alltag zu etablieren. Überlege dir daher, zu welchem Zeitpunkt du deine positiven Affirmationen am besten in deinen Tagesablauf integrieren kannst. Sage dir deine Affirmationen beispielsweise in Gedanken während dem Zähneputzen morgens oder laut im Auto auf, während du zur Arbeit fährst. Alternativ kannst du dir natürlich auch täglich einen Wecker stellen, um zu einer festen Uhrzeit daran erinnert zu werden.
- Hänge dir sie gut sichtbar in deiner Wohnung auf
Um immer wieder an deine positiven Affirmationen erinnert zu werden, bietet es sich auch an, sie auf einem schönen Papier aufzuschreiben oder zu gestalten und dann gut sichtbar in deiner Wohnung aufzuhängen. Jedes Mal, wenn du dann auf dieses Papier schaust, kannst du einen Moment innehalten und diese aufsagen. Orte, die sich hierfür beispielsweise anbieten, sind neben dem Bett, dem Kühlschrank, dem Schreibtisch oder am Waschbecken im Bad. Möchtest du deine Affirmationen lieber nicht offen in deiner Wohnung aushängen, dann kannst du sie zum Beispiel auch als Handyhintergrund einrichten oder als Lesezeichen in deinem Buch oder Kalender. Du hast hier super viele Möglichkeiten, wichtig ist nur, dich zu entscheiden.
- Wende sie bei Bedarf an
Neben dem am besten täglichen Aufsagen deiner Affirmationen kannst du diese natürlich auch immer nach Bedarf anwenden. Nutze sie also gerne, wenn es dir beispielsweise nicht gut geht, du gerade viel an dir zweifelst oder dich einsam fühlst. Deine positiven Affirmationen sind dafür da, dich zu stärken und dich zu unterstützen.
Wie finde ich die richtigen Affirmationen für mich?
Das wichtigste zuerst: es gibt nicht DIE richtigen Affirmationen für dich. Affirmationen sind wandelbar, anpassbar und verändern sich über die Zeit. Du musst dich nicht einmal festlegen. Also versuche dir nicht zu viel Druck zu machen. Deine Affirmationen wachsen mit dir.
Ein guter Anhaltspunkt ist es, dir deine negativen Glaubenssätze zu überlegen. Hast du dir diese einmal aufgeschrieben, kannst du dir überlegen, wie du diese nun positiv umformulieren kannst (bspw. „ich bin nicht genug“ in „ich bin genug“). Deine Affirmationen sollten zu dir und deiner Lebenssituation passen sowie authentisch und realistisch sein.
Um deine Affirmationen jetzt abschließend zu formulieren, solltest du folgende Dinge beachten:
- Formuliere aus der Ich-Perspektive
- formuliere in der Gegenwartsform
- formuliere kurz, klar und konkret
- verwende, wenn möglich keine Verneinung wie „nicht“ (unser Gehirn überliest dies schnell und dann hat der Satz plötzlich die falsche Bedeutung)
- formuliere realistische Aussagen über dich selbst, die du dir auch selbst glauben kannst (Zustände, die du nicht glauben kannst, dir momentan als unmöglich erscheinen, solltest du hier nicht wählen)
- schwäche die Formulierung bei Bedarf ab (falls du die Aussage „ich liebe meinen Körper wie er ist“ momentan noch nicht annehmen kannst, dann formuliere sie bspw. vorerst so „ich akzeptiere meinen Körper wie er ist“)
- arbeite zeitgleich immer nur mit maximal 5 Affirmationen
10 Affirmationen für Lipödem Betroffene
Zum Abschluss habe ich noch 10 beispielhafte Affirmationen für dich. Beachte aber, dass sie nur als Beispiel dienen sollen und du deine Affirmationen noch individuell auf dich und deine Lebenssituation anpassen solltest.
- Ich darf Fehler machen.
- Ich kümmere mich gut um mich selbst und meinen Körper.
- Ich darf mir Zeit für mich nehmen.
- Ich darf eigene Entscheidungen treffen.
- Ich lerne mich und meinen Körper zu akzeptieren.
- Ich bin stark und finde meinen Weg mit der Diagnose Lipödem umzugehen.
- Ich achte auf mich und meinen Körper und setze kleine, gesunde Gewohnheiten um.
- Ich stehe für mich und meine Bedürfnisse ein.
- Ich nehme meine Kompression als Unterstützung an.
- Ich bin stolz, auf alles, was ich jeden Tag schaffe.
Abschließend ist mir noch wichtig zu sagen: mach dich nicht verrückt und setze dich nicht unter Druck. Wenn du mal nicht an deine Affirmationen denkst, ist das nicht schlimm. Mach einfach am nächsten Tag weiter. Am Anfang fühlt es sich vielleicht auch etwas ungewohnt für dich an, dir deine Affirmationen laut vorzusagen. Auch das ist völlig normal und wird mit der Zeit besser. Bleib dran und sei geduldig mit dir 💛
Ich hoffe, ich konnte dir mit diesem Artikel ein Stückchen weiterhelfen. Schreib mir gerne einen Kommentar, falls du noch Fragen oder Anregungen hast. Wichtig: Affirmationen sind kein Allheilmittel. Zusätzlich ist es immer wichtig, dass du dir bewusst Zeit nimmst und deine inneren Themen aufarbeitest. Wann immer du dich bereit fühlst, findest du hier die aktuellen Möglichkeiten meine Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Bis bald
Deine Sarina 🌻